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Wir wollen von Hannover nach Melsungen als Ausgangspunkt für eine eintägige Rundtour im Umfeld der deutschen Fachwerkstraße. Rahmenbedingungen sind: keine Autobahnen und keine Durchfahrt durch das Stadtgebiet von Kassel. Damit bleiben zwei Möglichkeiten: im Westen oder im Osten an Kassel vorbei. Die Wahl fällt bei der Hinstrecke auf die westliche und bei der Rückstrecke auf die östliche Umgehung. Es ist in beiden Fällen ein Kompromiss zwischen dem zügigen Vorankommen auf ausgebauten Bundesstraßen und dem kurvigen Fahrspaß auf den weissen Straßen.

Strecke

Tag 1 Hinfahrt Hannover - Melsungen (ca. 210 km):

Die Hinstrecke war in den ersten beiden Dritteln gekennzeichnet durch ein schnelles Vorankommen auf den Bundesstraßen B3 bis Eime, danach weiter über Eschershausen auf die B64 und B83 vorbei an Holzminden und Höxter. Weit und breit kein Parkplatz nur gerade Straße. Es bleibt anfangs langweilig. In Beverungen wechseln wir auf die B241 Richtung Warburg. Der Verkehr ist mäßig und man kann zumindest ein wenig von der Landschaft aufnehmen. Wir passieren Warburg in Richtung Volkmarsen. Dort gilt es den richtigen Abzweig nach Lütersheim zu erwischen, denn wir möchten unsere Kuchentestreihe bei Hofcafes fortsetzen. Diesmal planen wir die Rast bei Kuhaupt's Hofladen und Cafe in Viesebeck und werden nicht enttäuscht. Ein schattiger Platz mit Kaffee und selbstgemachtem leckeren Kuchen ist jetzt das Richtige vor der letzten Etappe. Danach geht die Strecke durch ländlichen Raum über die Dörfer auf kurvigen Straßen mit sehr geringem Verkehr. Das macht Spaß bis Felsberg. Dort taucht die erste Tankstelle nach langer Zeit auf. Nur noch wenige Kilometer bis Melsungen. Wir sind wieder in städtischem Verkehr angekommen.

Anreise

Tag 2 Tagestour zwischen Melsungen, Homberg und Rotenburg (ca. 200 km):


Die Tagestour führt südlich von Melsungen über Homburg (Efze) im Westen bis kurz vor Nentershausen im Osten über gelbe und weisse Straßen, durch Dörfer im idyllischen Fachwerkstil. Auch wenn die Gegend eigentlich als Fachwerkstraße ausgezeichnet ist, überrascht doch wieweit der Fachwerkstil in den Dörfern erhalten ist und nicht durch Neubauten erstickt wird. Auf den kleinen Straßen geht es flott voran. Es ist der letzte Sonntag im August. Der Verkehr ist mässig, der Straßenbelag meistens gut bis sehr gut und damit wird jede Kurve zum Vergnügen. Trotz teilweiser kompletter Sperrungen von Straßen, die wir eigentlich befahren wollten, „erfahren“ wir andere sehens- und fahrenswerte Gegenden. Die Alternativen können sich sehen lassen. Wer sich auf den in den Karten weiss eingetragenen Straßen bewegt, dem wird viel Vergnügen auf gutem Straßenbelag geboten. Auch die gelben Straßen sind noch reizvoll. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Doch die bleiben selten.

Tag 3 Rückfahrt Melsungen - Hannover (ca. 220 km):


Die Rückfahrt nach Hannover führt im Nordosten aus Melsungen heraus. Vom Hotel aus nach Norden fahrend biegen wir nach rechts in die "Grüne Straße" ein. Auf dieser Straße weiter gerade aus sind wir nach kurzer Zeit außerhalb des Ortes in Richtung Hessisch Lichtenau unterwegs. Die Straße führt über Dörfer und bietet angenehme Kurven. In Hessisch Lichtenau treffen wir auf eine Straßenbahn. Völlig unerwartet in einem Ort dieser Größe. Wir umrunden die Endstation und fahren weiter in Richtung Friedrichsbrück und danach nach Großalmerode. Danach geht es in Richtung Witzenhausen und Hann. Münden. In diesem Abschnitt werden Kilometer abgerissen. Nach Hannoversch-Münden möchten wir unbedingt rechts der Weser fahren um wieder mehr Genuss am Fahren zu haben. Dazu heisst es zunächst der Ausschilderung Richtung Göttingen zu folgen und kurz danach nach links Richtung Gimte abzubiegen.
An der Marienkirche zu Gimte kann man übrigens wunderbar unter alten Bäumen an einem Steintisch mit Sitzbänken Pause machen. Die Weiterfahrt rechts der Weser ist auf jeden Fall empfehlenswert. Ein Genuß was Landschaft und Dörfer betrifft nach der langweiligen Strecke vorher. Wir verlassen die Weser kurz vor Bodenfelde, da unser Plan bei Oedelsheim abzubiegen durch eine Straßensperre verhindert wird. Der Rest ist eher unspektakulär bis auf den Streckenabschnitt hinter Dassel zwischen Mackensen und Lenne. Hier gibt es ein paar schöne Kurven zwischen idyllischen Orten fernab der großen Bundesstraßen.

Rückreise
Rasten
Parkplätze mit Bänken und schöner Aussicht, einladende Haltepunkte in den Ortschaften - muss man wohl woanders suchen als auf der Strecke unserer Rundtour. Man könnte meinen, die Landschaft beziehungsweise deren Bewohner will den Reisenden nicht aufhalten. Zwischen Ersrode und Sterkelshausen (in den östlichen Ausläufern des Knüllgebirges) wollten wir das Schloss Ludwigseck anfahren. Wir haben keine Ausschilderung gefunden. Auch unsere Karte gab die Details für die Anfahrt leider nicht her und wir mussten verzichten. Deshalb hier der Tipp, die Anfahrt zum Schloss im Vorfeld besser vorzubereiten.
Am Ende eines fahrfreudigen Tages, wenn das Motorrad im Stall ist, ist aber auf jeden Fall die Altstadt von Melsungen einen Besuch wert. Und den Weg konnten wir finden ;-)
Altstadt von Melsungen
Einkehr
Gefahren waren wir nun schon einige Zeit und da tauchte gefühlt zum richtigen Zeitpunkt das Landkaffee Wüstefeld auf. Einladend durch die Lage im Grünen, die Sitzplätze unter Sonnenschirmen und die Möglichkeit, die Motorräder bequem in Sichtweite abzustellen, nahmen wir die Gelegenheit für eine Erholungspause wahr. Trotz des Tourzeitpunktes Ende August war es immer noch sehr heiss am Nachmittag. Hier konnte man auch wieder runterkühlen. Leider interessierten sich die heimische Wespen sehr für Getränke und Speisen. Unser Aufenthalt war deshalb kürzer als geplant. Leider haben wir auch keine Alternativen an der Strecke, vorher und auch später nicht, gesehen.
Landkaffee Wüstefeld
Unterkunft
Als Unterkunft wählten wir das Hotel Sonnenhof. Es liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt von Melsungen entfernt, hat ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnigs ganz besonders was das Frühstück betrifft. An- und Abreise waren von der Wegfindung her ohne Komplikationen, fast schon einfach. Die Hotelangestellten waren immer sehr freundlich. Wir konnten unsere Motorräder in einer hoteleigenen Garage abstellen. Leider stellten aber am zweiten Tag später ankommende Hotelgäste ihre Fahrräder so dicht dazu, dass die Kratzer schon vorprogrammiert schienen. Während wir beim Essen in der Altstadt sassen, hat die Dame an der Rezeption die Angelegenheit geregelt, und die Fahrräder von den Gästen in eine Nachbargarage bugsieren lassen. Schäden hat es zum Glück nicht gegeben.
Fahrrad kuschelt mit Motorrad
Das Frühstück war vielfältig, einladend, inklusive frischem Obst und frisch gemachtem Kaffee. Der wurde tassenweise aus der Kaffeemaschine kommend serviert. Als Engpass haben wir das aber nicht empfunden. Es ging immer zügig und freundlich und wir konnten wählen, was die Maschine hergab, z.B. Cappuccino. Eine Hotelbar gab es nicht. Wer im Hotel noch einen Bedarf an Trinkbarem hatte, konnte diesen über einen Getränkeautomaten befriedigen. Das Getränk wurde dabei von einem Roboterarm aus seinem Fach gezogen und in den Auswurfschacht bewegt. Ein Vorgang, den wir als technisch Interessierte immer wieder gerne beobachtet haben.
Hotelbar mit Roboterkellner