Wir beginnen den Anstieg mit der Imberger Hochbahn und kreuzen die schwarze Abfahrtsstrecke der Mountainbiker
mehrmals. Für Wanderer ist hier nichts vorgesehen. Dafür zeigt sich schon bei der Hochfahrt eine lohnende Aussicht.
Der Preis für eine Person mit Rückfahrt liegt bei 15€. Heute morgen um kurz vor 10 Uhr ist wenig los und wir
haben eine Kabine für uns. Auch oben ist wenig los und wir machen uns auf den Weg zum Imberger Horn. Zunächst
geht es über einen breiten Fahrweg leicht aufwärts. Rechts geht der Blick nach Norden. Wir sehen Sonthofen
vorausliegend. Nach wenigen Minuten zweigt ein schmaler Wanderweg links ab zum Imberger Horn. Von jetzt an
geht es immer steiler bergan und der Weg führt über Felsen und Wurzelbereiche. Teilweise ist er ausgesetzt.
Die Orientierung bleibt leicht. Einmal erleichtert ein Stahlseil die Überwindung eines steileren Felsstücks.
Ein anderes Mal müssen wir selber schauen, wie wir über einen abgängigen Hangbereich kommen, der noch mit
Schnee bedeckt ist. Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind hier extrem nützlich.
Gipfelkreuz des Strausberg
Kurz vor dem Gipfel soll es einen seilgesicherten Steig aufs Hörnle geben laut Wanderführer. Wir sehen keine
Seilsicherung, nicht einmal Reste davon. Trotzdem gehen wir hier hoch. Es ist kaum schwieriger als in manchen
Passagen vorher. Oben sind wir allein und haben noch eine fantastische Rundumsicht aufs Bergvorland im Norden
mit Grünten und schneebedeckten Bergen im Süden. Es wird dunstiger und die Wolken dichter. Trotzdem ist es ein
Moment, den wir voll genießen können.
Der Rückweg geht wie beschrieben über einen Gratweg hinab zum Straußberger Sattel. Der Gratweg ist zunächst ein
schmaler Pfad, der gut zu gehen ist. Er entwickelt sich im weiteren Verlauf aber zu einem teilweise kletterigen
Abstieg, der mit Stahlseilen unterstützt wird. Es macht aber Spaß, ist abwechslungsreich und es gibt immer wieder
Abschnitte mit offenem Blick auf die südlichen Berge. Kurz vor dem eigentlichen Abstieg geht es noch auf den
Strausberg mit seinem Gipfelkreuz. Hier gibt es für die letzten Meter Stahlseile zur Sicherung, die wir aber gar
nicht brauchen. Der danach folgende Hangabstieg führt durch Wald von toten und umgestürzten Bäumen, in dem wieder
junge Bäume nachwachsen. Auf jeden Fall ist der Bewuchs eher niedrig und der Weg daher sonnig. Jetzt wird rechts
auch mehrfach der Blick auf die Strausbergalpe möglich. Wir passieren sie oberhalb, um dann unten auf dem
Strausbergsattel angekommen wieder Richtung Alpe zurückzugehen.
Wir gönnen uns eine Einkehr bei Radler und Schinkenbrot vom Bio Angusrind. Das schmeckt hervorragend und
auch wegen der freundlichen Menschen der Alpe kann ich eine Pause hier nur weiter empfehlen.
Der Rest des Weges nimmt noch einmal im Wald einen kurzen steileren Anstieg. Wir sind aber recht schnell an der
Stelle angekommen, an der wir vor ein paar Stunden Richtung Imberger Horn abgebogen sind.
Wir nehmen noch den kleinen Umweg zum Aussichtspunkt Burgschrofen und sind danach wenige Minuten später wieder
an der Seilbahnstation.
Fazit: Ein unterhaltsamer Rundweg mit kletterigen Passagen und wunderschönen Aussichten. Im Mai recht einsam.
Trittsicherheit, gute Schuhe und Schwindelfreiheit bei wenigen Passagen sind empfehlenswert. Auch die Fahrt mit der
Seilbahn lohnt sich.