Wandern auf La Réunion im Oktober 2019

Cratère Dolomieu

13,6 km in 8 Stunden, 420 m Höhendifferenz nach Rother "La Réunion" Route 57

Blick zum Cratère Dolomieu über Cratère Formica Léo Laut Wettervorhersage soll die nächsten Tage sonniges Wetter sein und zumindest der Vulkan wolkenfrei. Für uns heißt es, wir gehen zum Cratère Dolomieu, einem Krater des Piton de la Fournaise. Die Rother-Tour folgt hier der offiziell markierten Route, auf der sehr viele Besucher unterwegs sind. Als wir den Parkplatz am Startpunkt erreichen, war dieser schon voll. Wir finden gefühlt den letzten Stellplatz. Bevor es losgeht benutzen wir das für Réunion seltene Angebot von Toiletten am Startpunkt. Später wird es in der Vulkanlandschaft eigentlich keine Gelegenheit mehr geben.

Danach geht es zum Tor zur Treppe, etwas 100 m die Treppe hinunter und schon stehen wir auf dem Boden von "Le Volcan", den Cratère du Formica Léo in kurzer Entfernung vor uns. Wir reihen uns in die lockere Menschenkette ein und achten trotzdem auf die weißen Farbflecken am Boden, die die Route markieren. Erst auf Höhe der "La Chapelle de Rosemont" folgen wir anderen in Richtung ratère Bory, dem höchsten Punkt unserer Tour. Der offizielle Weg (und auch die Rother-Tour) führt unten weiter in sanfterem Anstieg um den Cratère Dolomieu herum. Der Aufstieg zum Cratère Bory ist zwar steiler, aber relativ gut zu gehen. Oben angekommen gibt es eine fantastische Sicht in den Cratère Bory und den östlichen Abbruch in den Cratère Dolomieu, der selbst aber im wesentlichen verborgen bleibt.

Beim Abstieg wollen wir uns wieder zur offiziellen Route orientieren, um zum eigentlichen Aussichtspunkt der Tour zu kommen. Jetzt wird auch deutlich, weshalb dieses Gelände für Wanderungen eigentlich viel zu riskant ist: viele Risse durchziehen den Boden und es könnte zu Abbrüchen kommen. Zum Glück heute nicht. Etwas nach der Hälfte der offiziellen Route treffen wir wieder auf den Weg und reihen uns ein. Der Weg zieht sich. Im wesentlichen geht es leicht aufwärts, aber in stetigem Auf und Ab durch kleinere Senken. Wir merken mittlerweile die Auswirkung der für uns ungewohnten Höhenluft auf über 2000 m. Die Anstiege werden anstrengender. Trotzdem ist das, was wir am Aussichtspunkt sehen das allemal wert: ein riesiger beeindruckender Krater, gegenüber der Gipfel des Cratère Bory mit dem jetzt winzig wirkenden Abbruch. Trotz vieler Menschen gibt es noch einen Platz für ein Picknick.

Auf dem Rückweg sind Wolken, die vorher den Blick zum Grand Brulet versperrten, etwas aufgerissen. Aber ansonsten gibt es leider außer Wolken unter uns in Richtung Küste nichts zu sehen. Der Vulkan selbst ist weiterhin frei. Der Rückweg erscheint jetzt noch länger. Der Untergrund bietet keine Abwechslung außer unruhigem Lavauntergrund. Die weißen Markierungen sind im Gegenlicht zur Sonne manchmal schwer zu erkennen und treten in Konkurrenz zu den vielen Klopapier-/Taschentücherresten. Erstaunlich, wieviele Menschen in dieser offenen Landschaft pinkeln ! Dafür haben wir aber keine anderen Müllreste unterwegs gesehen. Selbst die Raucher am Aussichtspunkt haben ihre Kippen mitgenommen (am Parkplatz waren sie nicht so rücksichtsvoll). Der Weg wird wieder etwas leichter, als wir auf Höhe der "La Chapelle de Rosemont" den Kraterrand verlassen und Richtung Treppe gehen. Diese wird heute die letzte Herausforderung bleiben.

Fazit:Ständiges Klettern über Lavaströme, größere und kleinere Lavabrocken. Gutes Schuhwerk ist wichtig. Es ist ein sicherer Weg, wenn man auf die Markierungen achtet. Unbedingt regelmässig trinken. Meistens war es ein schattenloser Weg, aber wegen des ständigen Windes wurde es nicht heiß. Trotzdem ist Flüssigkeitsaufnahme wichtig.
Strecke auf Google Earth
Höhenprofil der Tour zum Cratère Dolomieu

Strecke auf Google Earth (und dieser Link mit Bildgalerien in GoogleMaps) und Höhenprofil der Tour (Track-Daten zum Download)