KafCa-Logo

Neuseeland Südinsel
Blog 2015


Tag 22 Montag: Wanaka nach Lake Tekapo

Nach einem letzten liebevoll angerichteten Frühstück in unserer Unterkunft, einer japanisch geführten Lodge, geht es auf den Weg ins Mackenzie-Country. Auf dem Weg queren wir den Lindis-Pass an dem vor zwei Tagen wieder ein Tourist auffällig geworden ist, weil er die durchgezogene doppelte gelbe Linie auf der Straße mehrmals überfahren hat. Ein Neuseeländer hat dies gefilmt und bei einem späteren Halt den Schlüssel entwendet und zur Polizei gebracht. Der Tourist musste mit seiner Familie dann mit dem Bus nach Christchurch fahren, weil die Autovermietung aufgrund dieses Vorfalls seinen Vertrag gekündigt hat. An diesem Straßenabschnitt passieren sehr viele Unfälle (schon Schilder weisen darauf hin) und die Neuseeländer reagieren im Moment sehr sensibel auf auffällige Fahrweisen.
Lake Tekapo
Lake Tekapo
Wir sind aber heil in Lake Tekapo angekommen. Kurz vor und nach dem Lindis-Pass werden die Berge immer kahler, maximal mit Büscheln von Gras bewachsen. Etwas später öffnet sich das Land in eine große Ebene. In der Ferne sind immer wieder die Gipfel der Southern Alpes mit Mount Cook zu sehen. Die Fahrt geht auf meistens gerader Strecke durch flaches Land.
Am Lake Pukaki gibt es den ersten Wow-Effekt: ein riesiger türkis-farbener See mit schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund. Der Wind frischt immer mehr auf und als wir Lake Tekapo erreichen gibt es dort schon größere Wellen mit Schaumkronen (siehe Bild).
Lake Tekapo wurde im Iwanowski als aufstrebender 300-Seelen-Ort beschrieben. Wir hatten deshalb Bedenken, genug zu Essen zu bekommen. Die Sorgen waren unbegründet, denn der Ort ist ganz schön gewachsen seit "Iwanowski" hier war. Die Immobilienbranche boomt. Überall stehen neue Häuser, neue Häuser werden gebaut oder Baugrund wird zum Verkauf angeboten. Die Preise erscheinen uns sehr hoch, z.B. 240.000 NZ$ für 660 qm Baugrundstück. Das Haus mit unserem Appartement ist auch erst neu gebaut. Der Ausblick aus den bodentiefen Fenstern des Wohnbereichs geht direkt auf Lake Tekapo mit Bergkette im Hintergrund. Hier können wir es die letzten Tage, bis wir nach Christchurch fahren, aushalten.


Tag 23 Dienstag: Lake Tekapo

Die Nacht war ein wenig unruhig. Die Wände und Decken sind lediglich Sichtschutz und unsere jungen asiatischen Nachbarn über uns spielen um Mitternacht fangen. Wir rächen uns mit Weckerklingeln um sieben Uhr.
Bank auf Cowans Hill
Bank auf Cowans Hill
Nachdem der morgendliche Himmel etwas aufgeklart ist, machen wir uns auf den Weg zum Cowans Hill, einem kleinen Hügel oberhalb von Lake Tekapo. Es ist eher ein Spaziergang und der Hügel ist nicht sehr hoch, aber er bietet eine fantastische Rundumsicht. Ganz oben sind wir allein, sitzen auf einer Bank und genießen die Aussicht (siehe Foto).
Der Rückweg führt unspektakulär durch abgeholzten Wald und es bleibt Zeit, noch shoppen zu gehen.


Tag 24 Mittwoch: Lake Tekapo

Zur Krönung des letzten richtigen Urlaubstages weckt uns strahlend blauer Himmel und wir nehmen die letzte Wanderung in Angriff. Es geht auf den Mount John auf dem auch das Oberservatorium Neuseelands steht. Der Bereich (Sanctuary for the stars) ist von Lichtverschmutzung weitestgehend frei und hat sehr klare Luft mit wenig Umweltverschmutzung. Selbst im Ort wird zur Straßenbeleuchtung nur gelbes Licht verwendet.
Lake Alexandrina vom Mount John Observatorium
Lake Alexandrina vom Mount John Observatorium
Neben dem Observatorium befindet sich auf dem Gipfel ein Cafe, das Astro-Cafe. Es ist zu Fuß über Wanderwege und mit dem Auto über eine Straße erreichbar. Wir wandern natürlich hoch. Der Anstieg führt zunächst durch Wald und vom Umland ist noch nicht viel zu sehen. Das ändert sich schlagartig kurz unter dem Gipfel. Die Sicht ist in alle Richtungen frei und man schaut über die Ebenen zu den großen Bergen im Westen u.a. mit der Great Divide und nicht ganz so hohen Bergen im Norden und Osten. Im Süden erstreckt sich eine weite gelbe Ebene von Tussok-Gras.
Dicht am Berg liegt der Lake Tekapo, etwas weiter entfernt Lake Alexandrina (siehe Foto) und rechts davon der kleinste der drei Seen, der Lake McGregor. Nach einem Kaffee mit Muffins und irrer Aussicht im Astro-Cafe geht es auf dem Wanderweg weiter, jetzt abwärts, aber immer mit dem beeindruckenden Blick aufs Land. Das ist wirklich eine schöne Abschiedstour.


Tag 25 Donnerstag: Lake Tekapo nach Christchurch

Gestern abend bei klarem Himmel haben wir unsere Tour zum Mount John Oberservatorium mit dem Veranstalter Earth and Sky gemacht. Um 9:45 pm ging es los. Wir werden mit dem Bus auf den Berg gefahren, den wir gerade schon zu Fuß bestiegen haben.
Abendstimmung in Lake Tekapo
Abendstimmung in Lake Tekapo
Oben auf dem Berg empfangen uns mehrere Mitarbeiter, die zunächst den sichtbaren Sternenhimmel erklären und dann drei Teleskope auf mehrere Objekte richten, wie z.B. Sterne, Sternenhaufen, Gasnebel, Planeten und den Mond. Leider ist der Mond fast voll (siehe Foto), sodaß der Sternenhimmel nicht ganz so prächtig wirkt wie erhofft. Trotzdem ist es spannend und für uns beide ist es eine Premiere unter fachkundiger Anleitung durch derart große Teleskope zu schauen.
Während der ganzen Zeit gibt es auf dem Gipfel heftigen Wind, fast Sturm. Wir bewegen uns zum Licht des Mondes, denn Lampen oder weißes Licht sind hier nicht erlaubt, um die Arbeit der Wissenschaftler nicht zu stören. Selbst der Bus muss ohne Licht die letzten Meter zum Gipfel fahren. Nach zwei Stunden werden wir durch die nächsten beiden Gruppen abgelöst und wieder nach unten gefahren.
Der nächste Morgen bedeutet frühes Aufstehen, diesmal mit weniger als acht Stunden Schlaf. Um zehn Uhr verlassen wir Lake Tekapo Richtung Christchurch und beginnen uns langsam aus Neuseeland zu verabschieden.
Dies ist der letzte Blog-Beitrag und wir hoffen, ihr hattet genauso viel Spass beim Lesen, wie wir beim Schreiben. Samstag früh nach mitteleuropäischer Sommerzeit landen wir wieder in Hannover. Bis bald und tschüss.