KafCa-Logo

Neuseeland Nordinsel
Blog 2018


Tag 1 Montag: Auckland

Wir sind 30 Minuten zu früh gelandet nachdem wir bis dahin immer zu spät bei den anderen Flughäfen abgeflogen sind: 45 Minuten in Hannover wegen Enteisungsproblemen in Frankfurt und Hannover und 30 Minuten in Frankfurt nach Hongkong wegen "fully booked" und der daraus folgenden Aktion, allen Passagieren, das Übergewicht im Handgepäck abzunehmen und mit in den Laderaum zu geben. Tag
Auckland und der Hauraki Gulf aus dem Skytower
Auckland selbst gab sich heute warm, schwül und mit Schauern. Das freundliche Wetter überwiegt aber und so sind wir, bevor wir unsere Zimmer beziehen durften, auf den Skytower gefahren.
Stellenweise kommt es uns in Auckland so vor, als wären wir in einem asiatischen Land. Nicht nur sahen die meisten Menschen asiatisch aus, sondern es waren auch viele der Geschäfte und Restaurants in asiatischer Hand und erzeuten den Eindruck, als wären wir gerade in Chinatown.
Morgen schauen wir uns einen anderen Stadtteil von Auckland an und werden sehen, ob der Eindruck dann ein anderer ist.
PS: Air NewZealand ist super. Wir haben noch nie so freundliches Bordpersonal gehabt.


Tag 2 Dienstag: Auckland (Waitangi-Day)

Die Zeitungslektüre beim Frühstück hat uns verraten, daß jeder vierte Neuseeländer nicht in Neuseeland geboren ist und dass nach Darstellung des Autors es nicht reicht, eingebürgert zu sein. Man muss auch etwas für das Land tun. Das kommt einer doch irgendwie bekannt vor.
Tag
North Head von Mount Victoria aus gesehen
Heute sind wir nach Devonport, einem der Stadtteile von Auckland, mit der Fähre gefahren und haben dort die beiden Vulkanhügel mit Namen North Head und Mount Victoria erklommen und die wunderbare Aussicht auf Auckland-Central und die anderen Inseln des Hauraki Gulf genossen. North Head hat eine lange Geschichte nicht nur als Vulkan, sondern auch als Siedlungsort der Maori und als Verteidigungsort der Neuseeländer mit Kanonen und Tunnelanlagen ab 1870. Heute sind diese Anlagen noch zu besichtigen. Der andere Vulkanhügel, Mount Victoria, ist historisch nicht erwähnenswert und trägt heute Sendemasten.
Neben den Vulkanhügeln sind wir auch durch einen großen Teil von Devonport gekommen, hübsche kleine Häser mit grünen Gärten - der krasse Gegensatz zu Auckland-Central, und haben ein Cricket-Spiel angeschaut. Na ja nur einen kleinen Teil, sonst wären wir nicht mehr auf die Hügel gekommen.
Zurück in Auckland stehen wir vor dem Rätsel des Tages: Warum steht eine Schlange von Asiatinnen vor dem Louis Vuitton-Laden ? Und wir erfreuen uns an unserem Lieblingsbild in der Stadt: An einer Ampelkreuzung haben alle Fussgängerampeln gleichzeitig grün und man kann auch diagonal die Kreuzung queren. Feine Idee !
Der anstrengende "Wandertag" (Catherinas Smart Watch hat 18790 Schritte gemessen !) wird jetzt mit Bier, Käse und Schokolade beendet.


Tag 3 Mittwoch: von Auckland nach Te Mata

Nach einem light continental breakfast ging es zurück zum Flughafen, um den Mietwagen abzuholen. Diesmal ist es ein langweiliger weisser Toyota Corolla und dazu noch Automatik. Nicht nur links fahren müssen, sondern auch noch nicht schalten dürfen - doppelte Umstellung.
Tag
Unser Auto neben unserem Chalet
Wir sind trotzdem heil in der nächsten Unterkunft angekommen, einem kleinen Holzhäuschen im Te Mata Valley, etwas 25 km nördlich von Thames gelegen. Es steht im Buschland, ein paar Meter vom Fluss entfernt und halbdomestizierte freilaufende Hühner kümmern sich mit um die Gäste (nicht füttern wird empfohlen !). Ausser der Anreise und Shopping (Lebensmittel) ist heute sonst nichts erwähnenswertes passiert.


Tag 4 Donnerstag: Te Mata

Heute war die erste richtige Wanderung. Es ging ins Kauaeranga-Valley, um ein paar Vertreter des Kauri-Baumes zu besuchen, dem zweitgrößten Baum der Welt, dem größten Regenbaum der Welt (bis 50m hoch, bis 2000 Jahre alt). Jetzt versucht man die letzten übrig gebliebenen gegen die Kauri-Krankheit Kauri-Dieback zu schützen.
Tag
Blick auf die Krone eines Kauri-Baumes
Der verantwortungsvolle Wanderer desinfiziert deshalb vor und nach der Tour seine Schuhe und Stöcke. Haben wir natürlich auch getan. Der DoC stellt für diese Fälle an den Tourstartpunkten entsprechende Materialien zur Verfügung.
Die Anfahrt zum Startpunkt der Tour, dem Wainora-Campground, verlief am Ende über 10 km Schotterpiste. Die Tour selber hatte 8 Brücken, 1 Bachquerung ohne Brücke und 712 Treppenstufen in der letzten Weghälfte nach oben zu den Kauri-Bäumen. Und das Ganze ging wieder retour zum Parkplatz. Auf dem Weg selbst haben wir keinen Menschen getroffen, nur viele Vögel gehört. Es ging meistens durch Wald mit Rimubäumen, Farnen und Baumfarnen und irgendwann standen wir vor einem riesigen Baum, einem Kauri. Leider sind viele dieser Baumriesen Anfang des 20. Jahrhunderts abgeholzt worden.
Die Tour war bis auf den schlammigen Teil vor dem letzten Kauri-Baum (drei haben wir insgesamt gesehen) einfach und dauerte nur drei Stunden. In Devonport sind wir am Dienstag wohl mehr gelaufen, aber zumindest ist der Anfang unserer eigentlichen Wanderungen gemacht.


Tag 5 Freitag: Te Mata

Kaum überraschend - leider hatte die Wettervorhersage recht. Es regnet und wird im Verlauf des Tages immer heftiger. Trotzdem sind wir zu einer Autorundreise Richtung Coromandel Town aufgebrochen. In der ersten Stunde, als es noch nicht regnete, waren wir am Meer Muscheln sammeln. Danach führte der Weg erstmal wieder in die Berge, die noch Aussichten auf die grüne wellige Küste mit Meer boten (siehe Foto).
Tag
Blick auf die Küste vor Manaia
Kurz vor dem Zielort sind wir noch einmal abgebogen, um einen Kauri-Wald zu besuchen. Von grossen Exemplaren waren sieben zu sehen, die maximal 600 Jahre alt sein sollen. Der Weg dorthin über eine Schotterpiste erforderte von der Fahrerin ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit wegen freilaufender Schweine ("pigs crossing" - haben sie auch getan).
Mit dem Erreichen von Coromandel Town hat dann der Dauerregen eingesetzt, so daß wir uns die Weiterfahrt zur Ostküste erspart haben. Statt dessen unterstützten wir die lokale Wirtschaft mit dem Verzehr von Cheese Cake mit Joghurtsoße und Flat White und Latte. Coromandel Town selbst ist ein charmantes Städtchen mit zahlreichen unter Denkmalschutz stehenden Häusern aus der Zeit Ende des 19. Jahrhundert. Als Touristen waren wir (und andere auch) sehr gut an der Regenkleidung zu erkennen. Der gemeine Kiwi hingegen scheint das zu verpönen und trägt Flipflops oder läuft barfuß und trägt schon gar keine Regenjacke (es regnet ? Is mir doch egal).


Tag 6 Samstag: von Te Mata nach Rotorua

Bettenwechsel ! Heute geht es nach Rotorua. Der Tag beginnt wie er gestern aufgehört hat - mit Regen. Zum Abschied schenken uns die Hühner ein Ei, das sie hinter das Auto gelegt haben.
Tag
Kochendes Wasser und schwefeliger Rauch im Kuirau-Park
Während der Fahrt versteckte sich die Landschaft meistens hinter Dunstschleiern. Zu sehen gewesen wäre die Kaimai-Range, eine bis zu 1000m hohe Bergkette zwischen dem "Auenland" und der Küste. Unseren Zielort Rotorua erreichten wir recht schnell, die Entfernung war halt nicht weit. Rotorua ist die Hochburg geothermischer Aktitvität Neuseelands. Es riecht überall nach Schwefel und an vielen Stellen in der Stadt kommt Dampf aus der Erde.
Ein kurzer Rundgang durch die Stadt war heute trotz des Wetters noch drin. Es wurde langsam trocken. Es begann im Stadtzentrum beim Government Garden, ein großer Park mit Gartenanlage und historischem Gebäude. Heute allerdings Schauplatz als Start- und Zielort eines großen sportlichen Ereignisses, dem Tarawera 100 Meilen Endurance Run, einem Ultramarathon über 162,2 km und 4852 Höhenmeter. Der Start war bereits heute morgen um 4 Uhr. Der erste Läufer wird heute abend um 18 Uhr erwartet. Manche laufen allerdings auch die Nacht durch bis zum nächsten Morgen (24 Stunden). Es gibt allerdings auch kürzere Strecken, wenn man nicht gar so weit rennen möchte ! 62, 87 und 102 km. Na das sind ja echte Alternativen.
Jedenfalls wollten wir nicht so lange warten und sind noch durch den Kuirau-Park gegangen. Auch in der Stadt gelegen, enthält er eine Vielzahl von blubbernden Seen und Schlammlöchern um die Wege herum gebaut sind. Eins von diesen Löchern seht ihr auf dem Foto.
PS: Jetzt haben wir auch eine Hauskatze. Sie stand auf einmal in der Wohnung, um Hallo zu sagen.


Tag 7 Sonntag: Rotorua

Reinfall mit Regen. Es schüttet wie aus Eimern und das den ganzen Tag.
Tag
Blick auf die regenverseuchte Terrasse unserer Unterkunft
Der Blog fällt deshalb heute mal aus !
PS: Der Sieger des 160km-Laufs kam nach 19:38 Stunden ins Ziel, die erste Frau nach 21:11 Stunden. Vielleicht war es da noch nicht sooo nass. Wir wissen es nicht.