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Neuseeland Nordinsel
Blog 2018


Tag 15 Montag: Taupo

Zyklon Gita ist auf dem Weg nach Neuseeland nachdem sie auf Tonga Verwüstungen angerichtet hat. Die erste Auswirkung in Taupo soll nachmittags Regen sein. Andere Gegenden südlich von uns sind schlimmer betroffen, insbesondere in Küstennähe. Wir scheinen mit einem blauen Auge davon zu kommen. Wir planten deshalb Unternehmungen für den Vormittag und besuchten ein Geothermalgebiet, die Orakei Korako thermal area. Der Name ist Maori für Ort des Schmückens. Früher haben sich Maori Frauen in einer Höhle auf dem Gebiet für Zeremonien geschmückt.
Tag
Die Regenbogenterrasse im Orakei Korako
Der Eintritt in das Gebiet liegt auf der gegenüberliegenden Seite des Lake Ohakuri. Der Besucher werden mit einer kleinen Fähre hinübergeschippert. Auf Holzstegen wird man auf 1,5 km durch das Gebiet geführt. Die Farben der Terrassen waren schon beeindruckend. Die blubbernden Teiche und Schlammlöcher kannten wir ja bereits aus Rotorua. Leider haben die Geysire uns nicht den Gefallen getan auszubrechen, als wir da waren.
Das Wetter schien weiter trocken zu bleiben. So nutzten wir die Gelegenheit, die Aratiatia Rapids anzuschauen. Die Stromschnellen liegen hinter den Fluttoren eines Wasserkraftwerkes am Waikato River (ihr erinnert euch vielleicht an den Namen - ein Stück vorher liegen die Huka-Falls). Die Fluttore werden zu definierten Zeiten geöffnet und man kann zuschauen, wie sich die nachgelagerte Schlucht langsam füllt. Diese Flutwelle kann man auch im Hobbit-Film "Smaugs Einöde" bewundern, wenn die Zwerge in Fässern aus der Elbengefangenschaft fliehen. Man hat dafür die Fluttore geöffnet.
Es regnet zwar immer noch nicht, aber jetzt ist Feierabend.


Tag 16 Dienstag: von Taupo nach Raurimu

Der heutige Tag ist von Gita geprägt. Zum Glück hat es morgens nicht geregnet, sodaß wir im Trockenen das Auto beladen, den Blog auf der Wiese vor KFC hochladen und Tanken konnten.
Tag
Blick zurück auf Lake Taupo
Auf dem Weg Richtung Tongariro National Park im Südwesten von Taupo gibt es immer wieder Schauer und die Wolken hängen tief. Der Tongariro National Park ist ein zentrales Plateau, das von drei Vulkanen geprägt wird. Diese sind die höchsten Berge der Nordinsel. Raurimu ist ein kleiner Ort am Rand des Parks.
Kurz bevor es in die Berge ging, gab es noch einmal einen wunderschönen Ausblick zurück auf Lake Taupo. Von den Bergen selbst war nichts zu sehen. Im Park fahren wir bei der dortigen i-SITE vorbei, um uns mit Informationen über Wanderungen zu versorgen und erfahren, daß man heute nur kurze Touren von unter einer Stunde machen soll. Es wird Sturm erwartet und in den höheren Lagen Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Kaum sind wir in unserer Unterkunft in Raurimu angekommen beginnt hefitger Regen und etwas später umtost uns der Sturm. Die Neigung zu Outdoor-Aktivitäten sinkt. Wir machen es uns in unserer Hütte gemütlich und verfolgen im Fernsehen wie Gita an anderen Orten zuschlägt und hoffen, daß unsere Hütte hält.


Tag 17 Mittwoch: Raurimu

Gita hat Haus und Bäume um uns herum stehen lassen. Andere Landesteile hat es schlimmer erwischt. Das Wetter für den Tag ist weiterhin unsicher.
Tag
Vulkane in den Wolken
Wir entscheiden uns für einen Rundgang durch unseren kleinen Ort Raurimu und mehrere kurze Walks im Nationalpark. Raurimu bietet einen Lookout auf eine technisch interessante Bahnstrecke, die "spiral loop", die sich zur Überwindung der Höhe von 220 m hinauf auf die Waimarino-Ebene in einer spiralförmig angelegten Form hochwindet. Eine Bahn fuhr bei unserem Rundgang leider nicht.
Die Walks waren sehr "short". Der längste dauerte 30 Minuten, der kürzeste 10 Minuten. Die hohen Vulkane waren leider immer in den Wolken, aber wir haben trotzdem einen Wasserfall, die lokale Vegetation auf einem Naturpfad und grandiose Aussichten unter den Wolken ins Land gesehen. Um etwas mehr über die Vulkane zu erfahren, haben wir das Infozentrum der i-SITE heimgesucht und einiges über die Vulkane und ihre Ausbrüche gelernt. Der letzte war 2012. Wir wissen jetzt, wie wir uns im Fall eines Ausbruchs zu verhalten haben.


Tag 18 Donnerstag: Raurimu

Und wieder ein Regentag! Später scheint zwar die Sonne, aber wir stehen trotzdem im Regen.
Tag
Unser Transfer-Voucher
Die Wettervorhersage für morgen ist deutlich besser: "thumbs up". Wir entscheiden uns, heute nichts zu tun und morgen eine Tour zu unternehmen, die zu den zehn schönsten Tagestouren der Welt gezählt wird: Tongariro Alpine Crossing ist ein ausgedehnter Track, der sich durch Vulkangelände zwischen Mount Ngauruhoe (2287 m) und Mount Tongariro (1967 m) erstreckt.
Wir besorgen uns Tickets für den Shuttle zum Tour-Start. Alles weiter morgen, wenn wir es überleben.


Tag 19 Freitag: Raurimu

Aufstehen um 5 Uhr, um 6:30 Uhr stehen wir am Abholpunkt für den Shuttle-Service. Der Bus kommt um 7 Uhr. Es passen 36 Leute rein. Der Bus wird voll und nicht nur dieser. Massen werden zum Tourstart gekarrt. Der Himmel wird immer blauer und endlich sehen wir Berge.
Tag
Blick zurück auf den roten Krater mit Menschenkette
Um 7:50 Uhr starten wir und reihen uns in die Schlange ein. Das ist wörtlich zu nehmen. Es sind so viele Leute, daß es dicht hintereinander hinaufgeht. Wenn man davon mal absieht ist alles andere grandios. Die weite Sicht in die Landschaft, die Krater und Vulkane in den unterschiedlichen Farben und die blau, grün und gelben Kraterseen. Die Aussicht von oben ins Land und die Ebenen zwischen den Vulkanen ist "Hammer". Wir können bis Lake Taupo sehen und erkennen sogar den dahinterliegenden Berg, den wir letztens in Taupo bestiegen haben.
Während beim Aufstieg keine vulkanische Aktivität zu erkennen war, sehen wir beim Abstieg Rauch aus den immer noch aktiven Vulkanen steigen oder aus dem Boden kommen.
Die letzten 3,5 km gehen durch Wald mit einem Flüsschen und mehreren Brücken. Eigentlich lieblich, doch leider können wir das nicht recht geniessen, denn wir wollen am Parkplatz ankommen. Nach 19,4 km erreichen wir um 16 Uhr pünktlich unseren Shuttle am Parkplatz, der uns dann um 17 Uhr an unserem Auto absetzt.
Wir geniessen jetzt unser wohlverdientes Bier und morgen geht es weiter nach New Plymouth mit der Frage: Werden wir Trinkwasser oder überhaupt Wasser haben ? Die Nachwirkungen von Gita sind noch spürbar.


Tag 20 Samstag: von Raurimu nach New Plymouth

Diesmal fand der Bettenwechsel bei bestem Wetter und abwechslungsreicher Strecke statt. Ein Großteil der Strecke (155 km) verlief über den "Forgotten World Highway", d.h. durch Regenwälder, malerische Landschaften, über kurvenreiche Pässe und durch die Tangarakau Schlucht. Der Abschnitt des Highway in der Tangarakau Schlucht ist eine Schotterpiste ! Sie haben den Highway wirklich vergessen.
Tag
Blick aus dem Cafe auf die Lavendelfelder
Ziemlich am Anfang haben wir einen Stopp eingelegt, weil ein kleines Motorflugzeug über unsere Köpfe hinweg auf den Berghang links von uns zusteuerte und dort bergauf landete. Unter dem Landeplatz befand sich ein Cafe "Lauren's Lavendar Farm", das neben Lavendelprodukten aus eigener Herstellung auch Kaffee und Muffins anbot. Ein schöner Stopp inmitten von duftenden Lavendelfeldern.
Der Flieger flog in der Zeit weitere Platzrunden. Vom Cafe aus konnten wir ihn nicht sehen und suchten anschliessend einen Platz am Straßenrand mit einem guten Blick, um uns in Ruhe diese anspruchsvolle Landung auf der kurzen Bahn anzuschauen inklusive des gleich darauf folgenden Starts den Hang hinunter.
Nachdem wir den "Forgotten World Highway" verlassen hatten, sahen wir auch endlich das Highlight unseres nächsten Aufenthaltsortes, den Mount Taranaki.
Das Neueste zur Wasserversorgung: Die Wasserleitungen sind repariert. Das Wasser muss aber vor dem Trinken und vor der Verwendung für die Speisenzubereitung eine Minute abgekocht werden.


Tag 21 Sonntag: New Plymouth

Mount Taranaki hielt sich bedeckt. Am Vistor-Center hatte es nur 10 Grad und Nieselregen. Wir sind also wieder nach New Plymouth gefahren und haben uns Stadt und Strandpromenade angeschaut.
Tag
Front der Govett-Brewster Art Gallery
Eine Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Govett-Brewster Art Gallery mit ihrer außergewöhnlichen Architektur. Sie gilt als eine der besten Museen zeitgenössicher Kunst in Neuseeland und zeigt auch viele Werke des Künstlers Len Lye. Am besten gefallen hat uns von ihm das kinetische Kunstwerk "The Blade". Dazu gibt es auch Videos bei Youtube. Aber die Museumsfront selbst (siehe Foto) ist immer noch das Beeindruckendste.
Der Strand ist nicht weit davon entfernt. Anders als bei unserer Unterkunft ist der Strand in der Stadt felsig. Für Fussgänger und Radfahrer gibt es eine schöne lange Promenade, die am Hafen beginnend am Ufer der Stadt entlangführt, wo sich auch ein Kunstwerk von Len Lye befindet, der "Wind Wand", ein 48 m hohes Karbonfaserrohr mit Leuchtkugel, das sich im Wind bewegt und Zyklon Gita überlebt hat.