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Neuseeland Nordinsel
Blog 2018


Tag 8 Montag: Rotorua

Nachdem gestern das Aufregendste der Besuch im Supermarkt war, gab es heute bei sonnigem Wetter bis 29 Grad gleich zwei Highlights: der Besuch vom Hobbiton Movie Set und die Wanderung zum unteren Aussichtspunkt auf die Wairere-Falls, den höchsten Wasserfällen der Nordinsel (153 m).
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Eine der 39 Hobbithöhlen Tag
Blick vom "lower lookout" auf den Wairere Wasserfall

Das Hobbit Movie Set ist die Kulisse für alle Aussenaufnahmen in Hobbingen für "Herr der Ringe" und "Der Hobbit". 39 Hobbithöhlen, ein Teich und Gärten mit Blumen und Gemüse wurden angelegt und eine Mühle, eine Brücke und das Gasthaus "Zum grünen Drachen" gebaut. Dort gab es auch leckeres Bier zum Abschluss der Tour. Unterwergs fielen immer wieder die netten Details auf wie Wäsche auf der Leine, Handwerkszeug vor der Höhle. Selbst die Tritte zum Überqueren von Zäunen waren in Hobbitgröße. Der Garten wird von einem Trupp Gärtner gepflegt und geerntetes Gemüse dekorativ im Dorf verteilt.
Es werden alle 5-10 Minuten Gruppen von einem Guide durch die Anlage geschleust. Abgesehen von den rein chinesischen Touren, die auch im Angebot sind, entsprach unsere Gruppenzusammensetzung dem üblichen Querschnitt: Argentinien, Brasilien, Kanada, UK, Thailand, Philippinen, Australien, Frankreich, Neuseeland und Deutschland.



Nach der Besichtigungstour war der Tag noch nicht zu Ende und wir haben dem in der Nähe gelegenen Wairere Wasserfall einen Besuch abgestattet. Auf einem kurzen aber anstrengenden Weg über Felsblöcke, Wurzeln und Treppen, dazwischen Matsch und kleine Bäche, ging es zum sogenannten "lower lookout" auf den Wasserfall. Den weiteren Weg zum "upper lookout" haben wir uns aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und des Wegzustands gespart.
Durch die starken Regenfälle der letzten Tage war der Wasserfall auch sehr beeindruckend, genauso wie der weitere Flussverlauf: tosende Wassermassen, dass man zum Teil schreien musste, um sich zu verständigen. Auf den letzten 10 Minuten fing es zu regnen an. Das hat aber nicht weiter gestört. Einige tapfere Wanderer sind uns trotz des Regens entgegen gekommen (wahrscheinlich Neuseeländer :-).


Tag 9 Dienstag: Rotorua

Was macht frau, wenn mal wieder Regen angesagt ist ? Sie fährt zur sonnigsten Stadt der Nordinsel und tatsächlich: es scheint zwar nicht die Sonne, aber es regnet nicht - in Whakatane, dicht am Meer gelegen mit vielen Cafes und Kneipen und Ausgangspunkt für Ausflüge zur Insel White Island mit dem aktivsten Kegelvulkan Neuseelands (seit 150000 Jahren ununterbrochen aktiv). Da es heute so diesig war konnten wir diese Insel leider nicht sehen.
Tag
Blick vom Kohi-Point Richtung Walfish Island (im Dunst)
In der Nähe der Stadt gibt es einige Spazier- und Wanderwege. In der i-SITE (Touristeninformation) haben wir uns die Broschüre mit den Wegbeschreibungen geholt und die Empfehlung für den Kohi Point Scenic Track bekommen. Der Parkplatz am Tourstart ist recht winzig mit 4 Plätzen und sehr beliebt. Wir brauchten drei Versuche, um einen abzubekommen (immer mal wieder vorbeigefahren).
Der Weg verläuft im wesentlichen auf dem Grat einer ins Meer reichenden Landzunge und bietet immer wieder Aussichten auf den Wakahane-River, Walfish Island und das Meer, heute leider etwas diesig. Insgesamt war es warm, schwül, gefühlte Luftfeuchtigkeit 100% und wegen des matschigen Weges brauchten die Hosen sofort wieder eine Wäsche.
Auf dem Rückweg sind wir wieder durch Regen gefahren. Alles richtig gemacht !


Tag 10 Mittwoch: von Rotorua nach Gisborne

Heute geht die Fahrt nach Gisborne über die Waioeka Gorge, eine beeindruckende Schlucht, die wir über 50 km entlang eines Flusses und steilen bewaldeten Bergängen durchfahren.
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Gesehen auf unserem Gang durch Gisborne: eine Selbstbedienungshundewaschanlage !
Wegen der nassen Wetterlage der letzten Tage waren immer wieder Hänge abgerutscht und lagen auf der Straße. Das was bei uns die Straßenmeisterei ist hatte hier viel zu tun, aber alles im Griff. Wir kamen schließlich ohne Probleme durch. Die letzten Kilometer vor Gisborne waren dann geprägt von Wein- und Obstanbauten ähnlich dem, was wir von der Gegend um Nelson von der Südinsel kennen.
In Gisborne selbst leben überdurchschnittlich viele Maori (knapp 50%). Das sieht man auch auf den Straßen und im Supermarkt. Übrigens hat in Gisborne das erste Mal ein Europäer Neuseeland betreten - Captain Cook 1769. Das Straßenbild ist von einfachen flachen Häusern geprägt und wirkt freundlich.


Tag 11 Donnerstag: Gisborne

Der erste Tag mit durchgehend knallig blauem Himmel und Temperaturen bis 28 Grad. Wir sehen uns Gisborne vom Strand aus an. Endlose Weiten von sauberem Sandstrand mit wenigen Badenden. Da Gisborne in der Poverty Bucht liegt ist Schwimmen hier eigentlich ungefährlich.
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Blick von Kaiti-Hill auf Gisborne Hafen und Strand
Am Vormittag wirkte alles ruhig, fast ausgestorben. Nur wenig Jogger und Fahrradfahrer waren am Strandweg unterwegs. Das änderte sich etwas zum Mittag hin.
Bis dahin wollten wir uns auch noch die Stadt von oben anschauen. Das ist vom Kaiti Hill aus möglich. Die von der i-SITE empfohlenen Wanderungen führten leider alle an Straßen entlang. Da haben wir lieber gleich das Auto genommen. Oben auf dem Hügel lag uns Gisborne zu Füssen, wie man auf dem Foto sehen kann.
Zwecks mittäglicher Stärkung kehrten wir anschliessend in einem lokalen Etablissement mit Fastfood-Angeboten ein, dem "Captain Cook". Wir wählten Burger - lecker aber wegen ihrer Größe von uns nicht unfallfrei essbar. Hier haben wir zum ersten Mal Maori mit kompletter Gesichtstätowierung gesehen.
Der Verdauungsspaziergang führte uns an einen etwas außerhalb von Gisborne gelegenen Strand mit Namen Wainui. Ebenfalls scheinbar endlose Weiten von Sandstrand. Er ist beliebt bei Surfern. Wir haben nur die Füße etwas abgekühlt und die obligatorische Sandprobe genommen.
Da der Tag noch jung war hiess das nächste Ziel Eastwoodhill, das nationale Arboretum von Neuseeland, 35 km nordwestlich von Gisborne gelegen. Auf 131 ha sind hier exotische und heimische Bäume, Büsche und Kletterpflanzen angepflanzt. Es ist die größte und vollständigste Sammlung von Bäumen der nördlichen Hemisphäre südlich des Äquators. Es gibt eine Vielzahl von Walks. Wir haben nur zwei davon geschafft, aber viele wunderschöne Bäume gesehen. Der Park wurde ab 1918 angepflanzt, so daß die Bäume zum Teil schon fast 100 Jahre alt sind.
So - das wars jetzt für heute.


Tag 12 Freitag: von Gisborne nach Taupo

Wir wechseln die Unterkunft und machen uns auf den Weg nach Taupo. Schon früh ist es heiss und die Temperatur klettert heute auf 30 Grad. Die Strecke nach Taupo ist die bislang längste Etappe von zirka 320 km.
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Das Highlight der Strecke - ein wunderschön gelegener Rastplatz am Lake Tutira
Der erste Teil bis nördlich von Napier führt an der Küste entlang, doch von der Straße aus ist das Meer nur manchmal zu sehen. Die Gegend ist meistens Farmland und lädt nicht unbedingt zum Halten ein. Hinter Napier geht es ins Inselinnere. Während der ganzen Zeit sind uns viele Holztransporter entgegen gekommen. Jetzt ahnen wir auch, wo das Holz herkommt. Ganze Hänge sind kahlgeschlagen und viele andere sind mit einer einzigen Baumsorte Nadelholz bepflanzt. Das ist extensive Forstwirtschaft. Kurz vor Taupo wird das Land flacher und statt Getreidefeldern oder Wiesen sind riesige Nadelholzfelder zu sehen. Also auch die zweite Hälfte der Strecke ist alles andere als nett oder abwechslungsreich.
Taupo selbst macht einen wohlhabenden Eindruck und ist deutlich auf Tourismus eingestellt mit vielen Hotels, Motels und Aktivitätsangeboten wie Wandern, Kayaking, Fallschirmspringen usw.
In unserer Unterkunft müssen wir feststellen - es gibt kein WLAN ! Wir finden dann in der Bibliothek der Stadt neben der i-SITE freies Wifi. Also haben wir für alle Fälle eine Gelegenheit. Falls ihr euch gewundert habt, dass wir mal nicht geblogged haben. Wir müssen zum Hochladen zur Stadtbibliothek und die liegt nicht immer auf unserem Weg. In der folgenden Unterkunft wird es nicht besser sein. Also rechnet mal mit längeren Aussetzern in der Zeit in Taupo und Raurimu.


Tag 13 Samstag: Taupo

Die Überraschung des Tages: eigentlich wollten wir während des Frühstücks den Wetterbericht im Fernsehen anschauen und landen dann bei der Live-Übertragung des Freitagabendspiels der Bundesliega Hertha gegen Mainz. Nach dem Spiel haben wir uns dann auf den Weg gemacht zur Tour zu den Huka Falls.
Tag
Die Huka Falls
Die Huka Falls werden vom Waikato River gebildet. Der Fluss ist Neuseelands längster Fluss und wird aus dem Lake Taupo gespeist. Er ist normalerweise etwa 100 m breit. Bei den Huka Falls wird er durch einen Engpass von 15 m gepresst über eine Fallhöhe von 10 m. Huka ist das Maori-Wort für Schaum und genauso sieht der Huka Fall auch aus.
Irrtümlich glaubten wir zuerst, dass wir zwei Stunden brauchen, um zum Fall zu kommen. Die Zeitangabe der Tourbeschreibung stand aber für Hin- und Rückweg, so dass der Ausflug insgesamt deutlich küzer wurde.
Die Strecke war insgesamt ganz angenehm zu gehen, aber auch recht belebt. Das steigerte sich je näher wir den Fällen kamen, denn dort gab es einen Parkplatz. Die Masse der Touristen beschränkte sich zum Glück auf das Fotografieren an den Fällen. Es hätte für uns schlimmer kommen können.
Zurück in der Stadt haben wir uns auf die Suche nach weiteren WLAN Hotspots gemacht. Von der Bibliothek wussten wir es ja, nur leider wird unsere Webseite dort gesperrt wegen "classified as pornographie". Keine Ahnung was daran schuld ist. Zum Glück gibt es noch ein offenes WLAN der Stadt am Seeufer mit bestem Empfang auf Höhe des KFC.
Und wieder gab es einen Lauf-Event mit merkwürdig gekleideten Läufern einzeln oder in Gruppen. Erinnerte an den Team-Challenge-Event, der jedes Jahr in Hannover stattfindet. Keine Ahnung, welche Distanz die Läufer hier zurücklegen mussten, sie wirkten jedoch recht erschöpft beim Einlauf. Für uns war jetzt auch Schluss. Es war heute wieder sehr heiss und die Dusche rief.


Tag 14 Sonntag: Taupo

Endlich mal wieder auf einen Berg, den Mount Tauhara, ein für die Maori wichtiger Berg, zirka 1100 m hoch und die einzige Erhebung dieser Größe um Taupo. Es gibt einen Trampelpfad hinauf und den soll man nicht verlassen auf Wunsch der Maori. Am Anfang geht es über Farmland mit einem markierten Weg und Kühen auf der Wiese.
Tag
Mount Tauhara von Taupo aus gesehen
Es gibt keine besondere Ausschilderung. Der Weg ist eindeutig. Er ist so populär, dass wir grad noch einen Parkplatz am Tourstart ergattern. Nach dem Farmland ist es ein Weg durch nativen Wald. Der Weg ist sehr abwechslungsreich, als Trampelpfad manchmal extrem ausgewaschen und geht über Wurzeln und hohe Absätze. Trittsicherheit ist empfehlenswert. Die Eingeborenen scheinen das als Fitnessstrecke zu nehmen, überholten uns joggend und kamen uns auch joggend wieder entgegen. Die Gehzeit rauf und runter ist für Neuseeländer mit 2,5 Stunden angesetzt. Wir brauchten 3:45 Stunden.
Nach 500 Höhenmetern über drei Kilometer waren wir oben und uns bot sich eine grandiose Sicht auf Stadt, See, umliegende Felder, Wälder und Wiesen. Oben ging es noch über einen Kamm zu einem vorgelagerten Felsblock mit noch besserer Sicht auf den See. Wir kamen nur leider nicht auf den Felsen, da die ganze Zeit eine Gruppe junger Pakistani/Inder ? diesen besetzt hielt. Einer von ihnen trug Flipflops ! Das wurde im übrigen noch von der barfuss laufenden älteren Frau übertroffen. Ihre aufmunternden Worte an uns: "you've done so good so far. The top is only five minutes away". Man muss wissen sie hatte uns auf dem Hochweg überholt und war jetzt auf dem Rückweg.
Über den Rückweg schreiben wir jetzt nix, denn da gings zügig abwärts. Der Rest des Tages war erfüllt von Parkplatz finden für den Blog-Upload am öffentlichen Wifi (Bibliothek heute geschlossen), im Supermarkt mit Bier, Wein und Keksen versorgen und in unserer wunderschönen Unterkunft mit Terrasse zum Wald den Tag gemütlich zu beenden.