Wandern in der spanischen Sierra Nevada im Oktober 2014

Das Wetter in Andalusien im Oktober ähnelt fast dem deutschen Hochsommer, wenn es nicht sogar ein wenig heisser ist. Wir kamen zum Glück in der Woche nach der Hitzewelle zwischen 30 und 40 Grad, was für uns das Wandern viel attraktiver machte. Die Touren liegen zwar in einer Höhe um 1000 m. Doch ist auch hier ein längerer Streckenabschnitt in praller Sonne für uns kein Vergnügen.
Wir wohnten in einem Ferienhaus in Orgiva, einem kleinen Städtchen mit einem hohen Anteil an Aussteigern verschiedener Generationen aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum. Der Ort liegt am süd-westlichen Rand der Sierra Nevada und eignet sich gut für Anreisen zu Touren im Süden und Westen der Sierra Nevada oder Sierra de Tejeda. Der erste Eindruck der Berge ist die braune Farbe der nach langer Hitzeperiode verbrannten Vegetation. Bei den Wanderungen sind wir trotzdem immer wieder über längere Passagen durch grüne Waldgebiete gegangen. Die Berge selbst machen einen eher sanften Eindruck trotz ihrer Höhe. Schnee war in der Jahreszeit in der Gegend nirgends mehr zu sehen. Auffällig waren dagegen die Feuerschneisen, die auf vielen Bergrücken oder durch Waldgebiete gezogen waren.
Der Urlaub sollte eine Mischung sein zwischen kulturellen Erlebnissen und Wandern in der Natur und Erholung durch Nichtstun. Die Kultur lieferte das etwa 60 km entfernte Granada als Stadt und mit der Al Hambra - jeweils ein Tag für Stadt und Al Hambra ist nicht zu viel - und auch Orgiva mit einem viertägigen Stadtfest. Die Wanderungen sollten Tagestouren und schnell mit dem Auto erreichbar sein. Die Abkühlung lieferte der zum Ferienhaus gehörende Swimming-Pool.

Die Touren stammen ursprünglich aus dem Rother Wanderführer "Andalusien Süd" von Bernd Plikat Sie verliefen eher moderat mit einigen steileren Passagen, die man aber in der Regel mit vorhandenem Geländer oder Seil gut überwinden konnte. Die Rother-Beschreibungen waren sehr gut und trafen die örtlichen Gegebenheiten. Dazu kam eine sehr gute Kennzeichnung der öffentlichen Wanderwege. Rückblickend scheint die grösste Herausforderung gewesen zu sein, den Weg durch die Bergdörfer zu finden, um den Touranschluss zu erreichen. Oft besteht der Ort aus nur zu Fuss oder maximal mit Roller begeh-/befahrbaren Wegen zwischen dichten Häuserreihen und man musste zunächst den Weg zur Strasse oder zum zentralen Platz finden. Die vorherrschende Richtung verlief dann aufwärts, bis Autos zu sehen waren.

Zu den Tourbeschreibungen geht es über die Links auf der folgenden Karte.